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Präferenzware: Definition & Beispiele

Was ist Präferenzware?

Beim internationalen Handel spielt der Ursprung einer Ware eine entscheidende Rolle – insbesondere, wenn es um Zollvergünstigungen geht. Präferenzware ist ein zentraler Begriff in diesem Zusammenhang. Wer Waren importiert oder exportiert, sollte wissen, was darunter fällt und wie der korrekte Nachweis funktioniert.

Definition

Präferenzware ist eine Ware, für die im Rahmen von Freihandelsabkommen ein begünstigter Ursprung nachgewiesen werden kann. Dadurch können beim Import oder Export reduzierte Zollsätze oder Zollfreiheit beansprucht werden.

Bedeutung und Anwendung von Präferenzware

Präferenzware ist ein Fachbegriff aus dem Zollrecht. Er bezeichnet Waren, die aufgrund ihres präferenziellen Ursprungszertifikats zollrechtlich begünstigt eingeführt oder ausgeführt werden können. Diese Begünstigung basiert auf bilateralen oder multilateralen Abkommen, die die Europäische Union mit anderen Staaten abgeschlossen hat. Ziel dieser Abkommen ist es, den internationalen Handel zu fördern und zu vereinfachen.

Damit ein Produkt als Präferenzware gilt, muss es bestimmte Ursprungsregeln erfüllen. Das bedeutet: Es muss entweder vollständig in einem Vertragsstaat hergestellt worden sein oder eine bestimmte wirtschaftliche Be- oder Verarbeitung erfahren haben. Dies wird durch ein entsprechendes Ursprungszeugnis oder eine Lieferantenerklärung nachgewiesen.

In der Praxis sind häufige Nachweise für Präferenzware der Ursprungsnachweis EUR.1, die Ursprungserklärung auf der Rechnung oder die Erklärung zum Ursprung eines ermächtigten Ausführers. Unternehmen, die regelmäßig Präferenzware exportieren, können durch vereinfachte Verfahren profitieren, etwa durch die Registrierung im REX-System.

Besonders für produzierende Unternehmen ist die korrekte Handhabung von Präferenzware entscheidend. Denn durch die Einhaltung der Ursprungsregeln lassen sich nicht nur Zölle sparen, sondern auch Wettbewerbsvorteile erzielen. Bei Fehlern drohen hingegen hohe Nachzahlungen und Bußgelder.

Auch für Importeure ist Präferenzware relevant. Sie sollten beim Einkauf prüfen, ob für die eingeführte Ware ein präferenzieller Ursprung vorliegt. Nur mit einem korrekten Ursprungsnachweis können sie von Zollvergünstigungen profitieren. Ohne diesen Nachweis wird der normale Zollsatz fällig.

Zusätzlich kann die Deklaration als Präferenzware Einfluss auf die Preisgestaltung und Kalkulation haben. Viele Lieferanten stellen entsprechende Lieferantenerklärungen bereit, um die Voraussetzung für eine spätere Exportbegünstigung zu erfüllen. Diese Erklärungen sind meist ein Jahr gültig.

Wer als Unternehmen Präferenzware nutzt, sollte sich intensiv mit den Ursprungsregelungen und Zollverfahren vertraut machen. Auch Schulungen und digitale Tools zur Ursprungskalkulation können helfen, Prozesse sicher und effizient zu gestalten. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Zoll oder spezialisierten Zolldienstleistern ist oft empfehlenswert.

Präferenzware Bedeutung kurz & knapp erklärt

  • Präferenzware ermöglicht zollfreie oder zollermäßigte Einfuhr bei nachgewiesenem Ursprung.
  • Sie basiert auf Freihandelsabkommen der EU mit Drittstaaten.
  • Der Ursprung muss durch Dokumente wie EUR.1 oder Lieferantenerklärungen belegt sein.
  • Unternehmen profitieren durch geringere Zollkosten und Wettbewerbsvorteile.
  • Fehlerhafte Ursprungsnachweise können zu Nachzahlungen und Sanktionen führen.

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