Was ist frachtfrei versichert?

In der Welt des Warenverkehrs ist es entscheidend zu wissen, wer für die Transportkosten und die Versicherung haftet. Der Begriff „frachtfrei versichert“ klärt genau diese Frage und ist vor allem im internationalen Handel von Bedeutung.

Definition:

„Frachtfrei versichert“ bedeutet, dass der Verkäufer sowohl die Transportkosten als auch die Frachtversicherung bis zum benannten Bestimmungsort übernimmt. Das Risiko für Verlust oder Beschädigung der Ware geht jedoch bereits beim Versand auf den Käufer über.

Bedeutung und Anwendung von frachtfrei versichert

Der Begriff „frachtfrei versichert“ stammt aus den Incoterms und wird mit der Abkürzung CIP (Carriage and Insurance Paid to) angegeben. Er spielt vor allem im internationalen Warenhandel eine wichtige Rolle. In diesem Fall übernimmt der Verkäufer zwei wesentliche Pflichten: die Bezahlung des Transports und der Transportversicherung. Damit wird sichergestellt, dass die Ware während der Lieferung abgesichert ist.

Trotzdem liegt das Risiko für die Ware nicht beim Verkäufer. Sobald die Ware an den ersten Frachtführer übergeben wurde, geht das Risiko auf den Käufer über. Das bedeutet: Auch wenn der Verkäufer zahlt, trägt der Käufer das Verlustrisiko während des Transports. Deshalb ist es wichtig, dass die Versicherung ausreichend Schutz bietet – idealerweise mindestens 110 % des Warenwertes.

In der Praxis kommt „frachtfrei versichert“ häufig bei See- und Luftfracht zum Einsatz. Vor allem bei teurer oder empfindlicher Ware kann der Zusatz „versichert“ beruhigend für den Käufer sein. Gleichzeitig bedeutet er aber auch Verantwortung: Der Käufer muss im Schadensfall selbst Ansprüche bei der Versicherung geltend machen.

Besonders wichtig ist es, bei Vertragsabschluss genau zu klären, welcher Bestimmungsort gemeint ist. Denn nur bis dorthin ist der Verkäufer verpflichtet, die Kosten zu übernehmen. Ein Missverständnis über diesen Punkt kann schnell zu Konflikten führen.

Auch für die Kalkulation von Preisen spielt der Begriff eine Rolle. Da Transport und Versicherung im Preis enthalten sind, erscheint der Angebotspreis oft höher. Allerdings bekommt der Käufer dafür auch eine gewisse Sicherheit mitgeliefert.

Im Vergleich zu anderen Incoterms wie EXW (ab Werk) oder FOB (frei an Bord) bietet „frachtfrei versichert“ ein höheres Maß an Service. Der Verkäufer übernimmt mehr Pflichten, der Käufer jedoch mehr Risiko. Diese Kombination macht die Regelung besonders interessant für erfahrene Händler.