Der Versand eines Rollstuhls erfordert besondere Vorbereitung. Ob für Reparatur, Umzug oder als Spende – ein sicherer Transport ist entscheidend, um Schäden zu vermeiden und Probleme mit dem Versanddienstleister auszuschließen. Dabei spielen Maße, Gewicht, Verpackung und die Wahl des Anbieters eine zentrale Rolle. Auch gesetzliche Vorgaben oder Einschränkungen beim Versand bestimmter Modelle wie Elektrostühle müssen berücksichtigt werden. Wer sorgfältig plant, spart Zeit, Kosten und Nerven.
Das Wichtigste in Kürze
- Maximalmaße und Gewicht beachten: Häufig gelten Grenzen wie 125 × 110 × 160 cm bei max. 31,5 kg.
- Transportsichere Verpackung: Rollstuhl zusammenklappen, fixieren, Luftpolsterfolie und stabile Kartonage verwenden.
- Versanddienstleister prüfen: Anbieter mit Sperrgutservice und ggf. Abholung am Wohnort wählen.
- Elektro- und Spezialmodelle: Oft vom Versand ausgeschlossen – vorher Rücksprache halten.
- Kennzeichnung nicht vergessen: Adressaufkleber gut sichtbar und wetterfest anbringen.
Was muss man beim Versand eines Rollstuhls beachten?
Beim Rollstuhlversand muss man auf Maße, Gewicht, eine transportsichere Verpackung, die Auswahl eines passenden Versanddienstleisters und mögliche Ausschlüsse für Elektro- oder Spezialrollstühle achten.
Maße und Gewicht: Diese Grenzen gelten beim Versand
Der wichtigste Punkt beim Versand eines Rollstuhls ist die Einhaltung der Größen- und Gewichtsbeschränkungen. Viele Anbieter wie die Deutsche Bahn oder spezialisierte Logistiker setzen klare Obergrenzen. Typischerweise darf der Rollstuhl maximal 125 cm lang, 110 cm breit und 160 cm hoch sein. Das Gesamtgewicht inklusive Verpackung sollte 31,5 kg nicht überschreiten. Diese Begrenzungen gelten insbesondere für die Annahme über Versandzentren oder bei Abholservice.
Wird der Rollstuhl per Spedition oder Kurierdienst verschickt, können die Anforderungen abweichen. Einige Dienstleister bieten auch den Versand ohne Verpackung an – allerdings nur, wenn das Modell robust genug ist und die Abmessungen trotzdem passen. Elektrische Dreiräder, Handbikes oder andere Sonderkonstruktionen sind meist ausgeschlossen, da sie entweder zu groß oder zu schwer sind.
Vor dem Versand lohnt es sich, die genauen Maße des Rollstuhls im zusammengeklappten Zustand zu ermitteln und mit den Vorgaben des gewählten Versandpartners zu vergleichen. Auch das Eigengewicht sollte vorher gewogen werden. Bei Unsicherheiten ist eine Rückfrage beim Anbieter empfehlenswert – so lassen sich Rücksendungen oder Zusatzkosten vermeiden.
Verpackung: So schützen Sie den Rollstuhl vor Schäden
Eine transportsichere Verpackung ist Pflicht, wenn der Rollstuhl unversehrt am Zielort ankommen soll. Besonders bei herkömmlichen Paketdiensten wie DHL oder Hermes muss der Rollstuhl gut geschützt sein. Der erste Schritt ist das Zusammenklappen des Rollstuhls. Anschließend sollten die Räder blockiert werden – am besten mit der Feststellbremse.
Für den Schutz der empfindlichen Teile eignet sich Luftpolsterfolie, die großzügig um den gesamten Rollstuhl gewickelt wird. Zusätzlicher Schutz durch Kartonage, Kantenschutz oder sogar eine Palette bietet noch mehr Sicherheit. Die Verpackung muss nicht schön aussehen, aber sie sollte vor Stößen, Vibrationen und Nässe schützen.
Achten Sie darauf, dass keine beweglichen Teile mehr frei zugänglich sind. Fixieren Sie Fußstützen, Armlehnen oder lose Anbauteile separat. Bei Speditionen kann auch ein Versand auf einer Palette notwendig oder sogar vorgeschrieben sein.
Verpackungsmaterialien wie Stretchfolie, Kantenschutz und Packband sollten in ausreichender Menge verwendet werden. Ein professioneller Eindruck hilft, eine Annahmeverweigerung durch den Transportdienst zu vermeiden. Im Zweifelsfall bieten einige Dienstleister auch eine Verpackung vor Ort gegen Aufpreis an.
Versanddienstleister: Diese Anbieter eignen sich für Rollstühle
Nicht jeder Paketdienst eignet sich für den Versand eines Rollstuhls. Normale Paketshops haben oft Größenbeschränkungen oder nehmen keine Sperrgüter an. Bei Hermes zum Beispiel ist ein Versand über den PaketShop mit Rollstühlen ausgeschlossen. Hier muss der Versand über die Spedition oder den Abholservice erfolgen.
DHL erlaubt den Versand als Sperrgut bis zu bestimmten Maßen, verlangt dafür aber Zuschläge. Alternativ können spezialisierte Anbieter wie iloxx, Cargo International oder Transportunternehmen für medizinische Hilfsmittel beauftragt werden. Diese bieten häufig einen Tür-zu-Tür-Service an, bei dem der Rollstuhl direkt an der Wohnungstür abgeholt und ausgeliefert wird.
Solche Services sind zwar teurer, bieten aber oft mehr Sicherheit und Komfort. Teilweise ist auch die Lieferung bis in die Wohnung oder ins Pflegeheim möglich. Einige Anbieter verlangen Fotos der Verpackung oder prüfen diese vorab auf Transportsicherheit.
Ein Vergleich der Preise und Leistungen lohnt sich. Fragen Sie nach Abholzeitfenstern, Versicherungsschutz und Lieferdauer. Beachten Sie auch, dass einige Anbieter den Versand ins Ausland oder innerhalb der EU ermöglichen – das ist besonders bei Spenden oder Auslandsreisen hilfreich.
Einschränkungen beim Versand: Was ist ausgeschlossen?
Nicht alle Rollstühle dürfen uneingeschränkt versendet werden. Vor allem bei elektrischen Rollstühlen, E-Dreirädern oder Rollstühlen mit Akkuantrieb gibt es häufig Einschränkungen. Viele Paketdienste lehnen den Transport solcher Modelle ab – vor allem, wenn Batterien enthalten sind, die als Gefahrgut gelten.
Auch bei Modellen mit ungewöhnlichen Abmessungen oder zusätzlichen Komponenten wie Handbikes oder Schiebehilfen ist Vorsicht geboten. Diese gelten schnell als Sondertransportgut und müssen individuell angefragt werden.
Ein Versand über normale Paketshops ist meist ausgeschlossen – speziell bei der Deutschen Bahn und Hermes. Bei Speditionen ist es möglich, aber mit höheren Kosten verbunden.
Vor dem Versand sollten Sie die Transportbedingungen des Anbieters genau prüfen. Klären Sie, ob Ihr Modell versendet werden darf, ob eine Versicherung möglich ist und ob Zusatzkosten anfallen. Wird der Rollstuhl nicht ordnungsgemäß deklariert, droht eine Rücksendung oder Ablehnung.
Adresskennzeichnung und Sicherung: So vermeiden Sie Verluste
Eine korrekte und gut sichtbare Kennzeichnung ist essenziell. Bringen Sie den Adressaufkleber auf der Außenseite der Verpackung gut sichtbar und wetterfest an. Zusätzlich empfiehlt es sich, eine zweite Kopie der Adresse im Inneren des Pakets zu hinterlegen.
Für den Transport im Auto oder Flugzeug gilt: Der Rollstuhl muss gesichert sein. Dies betrifft zwar nicht den Versand im klassischen Sinne, aber bei Mitnahme im Fahrzeug ist es Pflicht. Nutzen Sie Gurte oder Verzurrsysteme, um ein Verrutschen zu verhindern.
Achten Sie auch darauf, dass keine losen Teile oder Zubehörteile ungesichert mitgeschickt werden. Diese sollten einzeln verpackt oder separat versendet werden. Bei Verlust haftet der Versender nur dann, wenn alle Vorgaben eingehalten wurden.
Ein Hinweis mit dem Vermerk „Vorsicht – medizinisches Hilfsmittel“ kann zusätzliche Aufmerksamkeit bei der Zustellung bewirken. Manche Anbieter bieten spezielle Etiketten für sperrige oder empfindliche Güter an – diese sollten genutzt werden.
Wann sich eine Rücksprache mit dem Anbieter lohnt
Bei Unsicherheiten sollten Sie nicht zögern, den Versanddienstleister direkt zu kontaktieren. Besonders bei Sondergrößen, elektrischen Komponenten oder Versand ins Ausland kann eine Rücksprache unnötige Komplikationen vermeiden.
Viele Dienstleister prüfen auf Anfrage die Verpackung auf Transportsicherheit. Einige bieten zusätzlich eine Versicherung für medizinische Hilfsmittel an. Wenn Sie Hilfe beim Verpacken benötigen, gibt es auch hier kostenpflichtige Zusatzangebote.
Auch bei Rücksendungen, Abstellgenehmigungen oder Zustellung in Pflegeeinrichtungen lohnt sich eine direkte Abstimmung. Fragen Sie nach Transportdauer, Zustellfenstern und Dokumentation der Übergabe.
Vermerken Sie bei der Buchung Sonderhinweise, wenn es sich um einen hochwertigen oder empfindlichen Rollstuhl handelt. So kann der Versanddienst besser darauf eingehen und ggf. vorsichtiger zustellen.
Fazit
Der Versand eines Rollstuhls gelingt sicher und stressfrei, wenn man sich gut vorbereitet. Achten Sie auf Maße, Gewicht, Verpackung und wählen Sie einen erfahrenen Versanddienstleister. Klären Sie Sonderfälle wie Elektroantrieb vorab. Eine gute Kennzeichnung rundet den Versand ab – und spart im Zweifel bares Geld. Wer sorgfältig plant, spart Ärger und schützt das Hilfsmittel optimal.